DM Halle, Duathlon Mettmann und WM Alsdorf

Ende März bis Ende April absolvierte ich erstmals seit 2009 wieder eine Duathlon Saison, zu Trainingszwecken. Ich versprach mir davon mehr Abwechslung in einer Jahreszeit, in der es mir immer am schwersten fällt, Umfang und Intensität im Training hochzuhalten. März und April waren in den letzten Jahren verlässlich die Monate in denen ich am meisten Überwindung für das Training brauchte, drei Duathlon Wettkämpfe sollten diese Phase erleichtern. Das zumindest hat funktioniert. Unter den drei Events waren eine Deutsche- und eine Weltmeisterschaft, wodurch auch ein gehöriger Leistungsdruck existierte. Das Einzige, was fehlte war echte Lust auf die Wettkämpfe. Ich mag Duathlons nicht. Ich versprach mir durch die Meisterschaften aber wenigstens interessante Veranstaltungen, dieser Wunsch blieb aber unerfüllt. Der erste Wettkampf war die DM Sprintduathlon in Halle, zwei Wochen später ein Kurzduathlon in Mettmann und dann, Ende April, die WM Langduathlon in Alsdorf.

Ambitionen in Bezug auf Platzierungen hatte keine konkreten, machen und einen Trainingsfortschritt für die Triathlon Saison mitnehmen waren die Ziele. Deshalb nur kurz, bei der DM wurde ich 2. in der AK, in Mettmann gewann ich diese und bei der WM stieg ich auf der zweiten Laufstrecke, in Schlagdistanz zum Podium, wegen einer sich anbahnenden Verletzung aus.

Ein Blick zurück, 1998 bis 2009 gab es in Deutschland und angrenzenden Ländern eine attraktive Duathlon-Event Landschaft und entsprechend große Teilnehmerfelder. Es war möglich im Frühjahr und Herbst jeweils eine ansprechende Duathlon Saison zu machen. Duathlons in Spalt, Zeitz, Backnang, Braunfels, Fuldabrück, Kassel, Karben, Oberursel, Gambach, Hermannstein, Bad Wildungen, Koblenz, Luxemburg, im ungarischen Györ, im belgischen Geel, fallen mir ein, an denen ich teilnahm und die es alle nicht mehr gibt. Die heutige Duathlon-Szene ist, Entschuldigung für den Ausdruck, jämmerlich. Die DM in Halle fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Mit der an sich attraktiven Stadt Halle hatte das auch nichts zu tun. In der Peripherie von Halle (Saale), ca. 12km südöstlich vom Stadtzentrum Halle entfernt auf dem Freigelände der Stadtwirtschaft, fand diese DM statt. Die Teilnehmer nannten es „rund um die Müllkippe“. Organisatorisch gab es da nichts zu bemängeln, das war alles gut, nur interessiert es keinen Außenstehenden und ein Pull-Effekt kann durch eine solche Location erst recht nicht entstehen. Der Duathlon in Mettmann war der mit der sportlich niedrigsten Wertigkeit aber, bezeichnend, der mit den meisten Zuschauern. Die WM in Alsdorf ist ebenfalls organisatorisch auf wirklich hohem Niveau, aber auch hier – kein Zuschauerinteresse. Das liegt sicher auch an den sehr frühen Startzeiten, aber vor allem am nicht vorhandenen Bekanntheitsgrad der Protagonisten und der Sportart an sich. Während bei der Triathlon WM im Oktober in Spanien noch echtes Arena-Feeling aufkam, bot Alsdorf das krasse Kontrastprogramm. Selbst die Szene, außerhalb der Teilnehmenden, hat kein Interesse.

Duathlon bleibt aktuell, leider, die Discount-Variante des Triathlons. Ohne eine attraktive Veranstaltungs-Szene wird das auch so bleiben. Ohne große Starterfelder, die einen wirtschaftlichen Erfolg versprechen, wird es keine guten Events geben. Ein Teufelskreis. 1998 musste ich noch erklären, was ich mache, Triathlon bedarf heute in meinem Umfeld keiner Erläuterung mehr. Duathlon ist immer noch genauso unbekannt wie vor 27 Jahren und hat keine Chance gegen den Olympischen-, Mittel- und Langdistanztriathlon.

Sportlich weitergebracht haben mich diese drei Starts für die diesjährige Triathlon Saison aber trotzdem und ich denke sehr gerne an die Zeit zurück, als wir im Landkreis Roth zweimal im Jahr zu Gast sein durften. Im Sommer zum Ironman Europe in Roth und im Herbst zum Powerman im benachbarten Spalt.