Deutsche Meisterschaft AK und Jugend B
Innerhalb der Finals in Dresden wurde auch die Deutsche Meisterschaft im Sprinttriathlon (750m S/20k R/5k L) und die DM Jugend B (400m S/10km R/2.5k L) ausgetragen.
Vom 31. Juli bis 3. August wurden bei der fünften Ausgabe dieses Spitzensportevents in unterschiedlichen Sportarten Deutsche Meistertitel vergeben. Mit neun Sportstätten im Stadtzentrum, die alle fußläufig erreichbar waren, präsentiert sich Dresden von seiner attraktivsten Seite. Im Alberthafen war der Triathlon Start, an der Semperoper (Theaterplatz) das Ziel und am „Canaletto-Blick“-Elbufer (Neustädter Seite) sowie durch die historische Innenstadt führten die Rad- und Laufstrecken. Mehr geht nicht, viel spektakulärer kann ein Triathlon-Set up kaum sein.
Die Stimmung in der Stadt war trotz des enormen Andrangs entspannt und freundlich und die zahlreichen Ordner und Supporter zuvorkommend und hilfsbereit.
Liam hatte zu Beginn des Jahres eine Teilnahme an der Jugend B DM überhaupt nicht auf dem Radar. Der Wettkampf wurde im Windschatten-Format ausgetragen was den Nachwuchs bereits auf das gängige Elite-Format vorbereiten soll. Zudem starteten alle im Massenstart. Weder Windschatten-Freigabe noch ein Massenstart hatte er bisher im Wettkampf erlebt. Wenige Tage vor dem Rennen wurde zudem deutlich, dass das Hafenbecken solch niedrige Wassertemperaturen haben würde, dass ein Neoprenanzug zwingend vorgeschrieben wird. Glücklicherweise bekamen wir 5 Tage vor dem Rennen noch einen kurzfristigen Testtermin bei Sailfish in Pfungstadt, um einen passenden Neopren für Liam kaufen zu können. Bei einem 13-jährigen Jungen gar nicht so einfach. Anschließend begann aber das Übel, Liam wurde derart krank, dass ein Start in weite Ferne rückte. Simone steckte sich bei ihm an und musste ihren Start ganz absagen. Ich blieb scheinbar unberührt davon und Liam fühlte sich am Vorabend des Rennens zwar nicht vollends bei Kräften, wollte aber unbedingt starten. Da es keine medizinischen Einwände gab, sprang er dann auch am Samstagmorgen im Alberthafen ins Wasser. Glücklicherweise hatte er unter diesen Voraussetzungen keine unrealistischen Erwartungen an sich selbst und nutze das Rennen, um Erfahrungen zu sammeln und – eigentlich das Wichtigste in dem Alter – Spaß und Freude zu haben. Natürlich stellte er sich im Ziel die „Was wäre wenn?“ – Frage, kann aber die Antwort darauf erst in einem Jahr, bei der nächsten DM, finden.
Als Beobachter des Rennens lässt sich bewundernd feststellen, dass der Grad der Professionalisierung in der Jugend B unheimlich hoch ist. Da werden weniger Fehler gemacht als bei den meisten Rennen auf Landesliga-Niveau und die Leistungen, die bei den Mädchen und Jungs gezeigt werden, resultieren aus einem Trainingsumfang, den so mancher Erwachsene nicht erreicht. Ebenso bemerkenswert ist der Support, den die Jugendlichen vom Verband in Form von Trainingsunterstützung und Organisation erhalten. Herauszuheben ist, dass in der Vorbereitung nicht nur die physische Komponente fokussiert wird, sondern auch eine mentale Vorbereitung auf das Rennen stattfindet und den Nachwuchssportlern damit geholfen wird mit der Nervosität und dem „Stress“ den ein Wettkampf dieser ungewohnten Größenordnung umzugehen.

Nachdem Liam also am Samstag seinen Wettkampf ins Ziel gebracht hatte, musste Simone leider erkennen, dass bei ihr die Zeit bis zum Start am Sonntag nicht mehr ausrechen würde, um auch nur annährend fit zu werden. Man kann sich den Frust angesichts der Vorbereitung und vor allem angesichts des Events an sich vorstellen.
Blieb noch ich. Meine Vorbelastung am Samstag lief gut, ich fühlte mich bereit für eine Titelverteidigung und bemerkte bei aller Euphorie nicht, dass meine Herzfrequenz bereits deutlich erhöht war. In der Nacht schlief ich kaum was ich mir mit dem Lärm der Sportevents vor der Frauenkirche, einer zu warmen Dachgeschoß-Wohnung und Vorstartnervosität erklärte und wohl schönredete.

Mit dem Startschuss merkte ich dann, dass ich zwar funktionierte, aber das Gefühl dabei anders als sonst war. Beim Schwimmen war ich schnell unterwegs, hatte auf meinen Hauptkonkurrenten Matthias Heineke vom AMTV Hamburg viel weniger Rückstand als sonst und machte die hohe Intensität für alles, was sich komisch anfühlte verantwortlich. Mit einem schnellen Wechsel kam ich noch näher an ihn ran und sah dann aber auf meinem Wattmesser, dass ich 25-30 Watt weniger treten konnte, als sonst und erwartet. Statt nach Vorne zu kommen, verlor ich Plätze und konnte beim Laufen nur noch einen Platz gut machen, um auf dem Bronze-Rang ins Ziel zu laufen. Dann ging es auch bei mir bergab und ich musste meine Frau vertretungsweise zur Siegerehrung schicken. Ich konnte 20 Stunden lang nur noch im Bett liegen und war zu nichts mehr fähig. Trotzdem bin ich zufrieden, Bronze bei der DM passt grundsätzlich und Matthias der gewann und der Zweite Rainer Aumann (TV Dettingen / Iller) haben beide super Leistungen gezeigt. Der Wettkampf, das Event-Format und die Stadt bleiben mir auf jeden Fall positiv in Erinnerung und es hat sich mal wieder gezeigt, dass zu einer guten Vorbereitung auch dazugehört, es gesund an die Startlinie zu schaffen.
Ergebnisse AK 50
| 1. | Matthias Heineke | 0:10:10 | 1. | 01:56 | 0:28:54 | 2. | 0:18:42 | 4. | 1:01:11 |
| 2. | Rainer Aumann | 0:11:41 | 6. | 02:02 | 0:27:56 | 1. | 0:18:28 | 1. | 1:01:52 |
| 3. | Claudius Pyrlik | 0:10:43 | 3. | 01:50 | 0:29:33 | 6. | 0:18:36 | 3. | 1:02:17 |
| 4. | Frank Schräpel | 0:11:58 | 8. | 01:49 | 0:29:08 | 4. | 0:18:30 | 2. | 1:03:01 |
| 5. | Steffen Kunkel | 0:11:08 | 4. | 01:58 | 0:29:00 | 3. | 0:19:25 | 5. | 1:03:03 |
| 6. | Jochen Ubbelohde | 0:10:38 | 2. | 02:18 | 0:29:14 | 5. | 0:20:33 | 8. | 1:04:16 |
| 7. | Janusz Pluta | 0:11:36 | 5. | 02:06 | 0:29:51 | 7. | 0:20:46 | 9. | 1:05:52 |
| 8. | Ryuichiro Iijima | 0:13:16 | 13. | 02:01 | 0:30:28 | 9. | 0:19:26 | 6. | 1:07:02 |
| 9. | Stefan Doseth | 0:12:34 | 10. | 02:08 | 0:30:01 | 8. | 0:21:10 | 10. | 1:07:45 |
| 10. | Sven Poksiva | 0:12:21 | 9. | 02:15 | 0:30:59 | 13. | 0:21:33 | 11. | 1:09:05 |