Saisonstart für die ganze Familie.
Am vergangenen Sonntag ging es endlich wieder so richtig los, die Triathlon Saison 2023 startete für mich mit dem IRONMAN 70.3 Kraichgau. Eingebettet in dieses 2.500-Starter Event war auch der IRONMAN 51.5 und ein IRONKIDS Wettbewerb, was bedeutet, dass die ganze Familie teilnehmen konnte.
In den letzten 5 Monaten habe ich viel im Training und in Wettkämpfen experimentiert und dabei in Kauf genommen, dass Zeiten und Resultate darunter leiden. In keinem der Vorbereitungswettkämpfe waren die Zeiten gut. Dass es mal zum AK Sieg beim Frankfurter Halbmarathon oder einem Hessenmeistertitel über 3.000m gereicht hat, lag wirklich nicht an meiner Leistung, sondern eher an der Besetzung.
Beim Powerman in Alsdorf Ende April, der DM Duathlon, wollte ich dann ernsthaft eine Standortbestimmung herbeiführen. Ein 5 Minuten Penalty auf dem letzten Kilometer der Radstrecke, wegen Windschattenfahrens, und eine darauffolgende Motivationslosigkeit machten den Plan zunichte. Es war mein erster Penalty seit ich mit dem Sport begonnen habe und die Zeitstrafe entstand, als mehrere Sportler auf Überrundete aufgefahren waren und es bestimmt eine Minute dauerte, bis sich diese Situation wieder auflöste. Ich war, wie viele in diesem Moment ganz sicher im Windschatten eines anderen Athleten, hätte man aber als Kampfrichter beobachtend und mahnend die Aktion begleitet, wäre es besser gewesen. So wurde einer herausgegriffen um nicht völlig passiv zu sein. Leider war ich das.
Damit ging ich ohne jegliche Anhaltspunkte, mein Fitnesslevel betreffend, am Sonntag im Kraichgau an den Start. Bei endlich sommerhaften Bedingungen warteten dort 1,9km schwimmen im 17.4 Grad kalten Hardtsee, 90 äußerst bergige Radkilometer und 21 zumindest „wellige“ Laufkilometer auf mich und 2.000 andere Starter, darunter knapp 200 in meiner Altersklasse M50. In 4:36 Stunden wurde ich 6. in der AK. Endlich wieder ein gutes Ergebnis! Die 2. Schwimm-, 15. Rad- und 7. Laufzeit führten zu diesem Resultat das ohne einen Einbruch zu Stande kam und mir Sicherheit für den IRONMAN Frankfurt in 6 Wochen gibt.

Bei all der heftigen Kritik am Veranstalter IRONMAN in der letzten Zeit darf man der Veranstaltung eine hervorragende Bewertung ausstellen. Organisation und Stimmung an der Strecke machen den Wettbewerb zu einem der besten die wir in Deutschland haben. Wer wegen eines Systemabsturzes und daraus resultierenden Problemen bei der Registrierung gleich wieder gegen das Label wettert, geht wohl selbst absolut fehlerfrei durchs Leben und legitimiert sich dadurch scheinbar Volunteers und Veranstalter zu beschimpfen. Ich habe mich auch über die Wartezeiten geärgert, leite aber aus hohen Startgeldern nicht ab, dass alles immer reibungslos funktioniert und alle vor Ort da sind, um mir zu dienen und mich zu hofieren.
Wenn Triathleten wollen, dass es Plattformen für die Ausübung ihres Sportes gibt, die ohne freiwillige Helfer nicht funktionieren, sollten sie diesen auf Augenhöhe am Wettkampf-Wochenende begegnen. Glücklicherweise verstehen, dass die meisten Teilnehmer, die anderen werden es spätestens dann verstehen, wenn noch mehr kleine Events aus Helfermangel abgesagt werden, oder die Startgelder noch mal signifikant ansteigen, weil immer mehr professionelle Dienstleister eingesetzt werden müssen.
Triathlon ist atmosphärisch kaum überbietbar, das zeigte sich am Sonntag mal wieder am Schwimmstart oder am Samstag beim IRONKIDS Wettbewerb. Unheimlich viele Zuschauer und Eltern säumten die Strecke und sorgten für ein großartiges Erlebnis bei den durch alle Nachwuchsklassen prall gefüllten Startfeldern. Da der See für die Kids noch zu kalt war wurde aus dem Kinder-Triathlon ein Duathlon was bei unseren Kindern erst einmal für Enttäuschung sorgte. Am Ende waren Lenia und Liam dann aber doch begeistert angesichts der Stimmung und dem Wettkampferlebnis. Außerdem – IRONKIDS Finisher-Shirts und Medaillen sind einfach cool!
Simone startete beim 51.5, bestehend aus 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen. In Summe eine Distanz von 51,50 Kilometern, woraus sich der Name ableitet. Gut 500 Einzelstarter erreichten hierbei das Ziel. Wenn es gut läuft, sieht man es Simone während des Wettkampfes an, sie hat Spaß und zeigt diesen auch. Mit der jeweils schnellsten Rad- und Laufzeit und der zweitbesten Schwimmzeit gewann sie in 2:53 Stunden ihre Altersklasse 45, wirklich bemerkenswert, es war erst ihre zweite Olympische Distanz überhaupt.

Damit ging unser Triathlon Familienausflug in den Kraichgau zu Ende und hinterließ vier zufriedene, aber müde Pyrliks. Nächster geplanter Start ist Ende Juni die Hessenmeisterschaft Sprinttriathlon in Darmstadt bevor dann eine Woche später der IRONMAN Frankfurt wartet.