Wenn erwachsene Männer am Boden liegen.

Mit einem erneuten Hessenmeistertitel und einem 2. Platz kehrte ich gestern von der Hessenmeisterschaft der Masters in der Herrenwaldhalle Stadtallendorf zurück. Wie im letzten Jahr wurde ich über 800m Zweiter hinter Hans-Gerrit Auel von der SC Steinatal und gewann den Titel über 3.000m vor Robert Drobny von der LC Diabü Eschenburg.

Die 3.000m lief ich in 09:54min. und war damit 9 Sekunden schneller als 2023. Über 800m fiel ich im Ziel nach 02:21min. um, 2 Sekunden schneller als im Vorjahr. Das Umfallen kann wörtlich genommen werden. Sowohl über die zuerst gelaufenen 800m als auch über die 2 Stunden später gestarteten 3.000m musste ich mich direkt hinter der Ziellinie im Innenraum erst mal auf den Boden fallen lassen um dort eine gefühlte Ewigkeit liegen zu bleiben. Jedes Jahr das gleiche Spiel, nach den Belastungen direkt am Maximalpuls liege ich da, erst einmal unfähig mich wieder aufzurichten. Ich liege da zum Glück nicht alleine, auf dem Boden des Innenraums trifft sich regelmäßig mindestens das halbe Starterfeld wieder.

Da in Stadtallendorf die Bahn, im Gegensatz zu Hanau oder Frankfurt, kürzer als 200m ist, müssen entsprechend mehr Runden gelaufen werden. Bei 3.000m sind das 16 Runden und damit 64 Kurven, das ganze in Spikes.

Von Jahr zu Jahr fällt es mir schwerer mich innerhalb der 2 bis 2.5 Stunden zwischen den Läufen zu erholen, daher werden ich im nächsten Jahr ziemlich sicher auf die 800m verzichten. Mitgenommen habe ich auf jeden Fall das Gefühl viel besser in Form zu sein, als 2023 zum gleichen Zeitpunkt. Das ist auch notwendig weil bereits in 2 Wochen in Leverkusen die Deutschen Meisterschaften 10km Straße stattfinden. In Vorbereitung darauf bin ich eine Woche vor den Hallenmeisterschaften in Groß-Gerau beim „Frühjahrslauf“ über 10km gestartet. Dort habe ich mal 2008 in 32:33min. gewonnen. Letzte Woche lief ich dort 31.09min. (5. gesamt/1. AK50), nein, ich habe mich nicht trotz zunehmenden Alters phänomenal verbessert. Die Strecke musste wegen Hochwassers kurzfristig verkürzt werden. Irgendetwas zwischen 9.0 und 9.2km werden es gewesen sein, daher hat die Zeit keine Relevanz. Einzig der Vergleich mit den anderen Startern vor und hinter mir lässt mich die Zeit einigermaßen einordnen.

Bisher habe ich alle Wettkämpfe in diesem Jahr voll aus dem Training gemacht, das primäre Ziel für das erste Quartal ist natürlich die DM. Die kommende Woche stehen noch einmal ein hartes Intervalltraining und ein Tempodauerlauf auf dem Programm, bevor es dann erstmals für dieses Jahr in eine echte Rennwoche mit entsprechendem Tapering geht. Gestern war Meldeschluss für die DM in Leverkusen, die M50 ist wieder qualitativ und quantitativ mit 60 Startern voll besetzt. Mir fällt keiner ein, der nicht auf der Startliste steht. Letztes Jahr in Bad Liebenzell wurde ich Vierter, keine Sekunde schneller wäre dort möglich gewesen. Leverkusen ist deutlich stärker besetzt, trotzdem will ich nicht noch einmal Vierter werden. Zur Einordnung; auf der Startliste der M50 steht ein Läufer mit 2:17h Bestzeit im Marathon und 30.04min. Bestzeit über 10.000m, ein anderer lief letztes Jahr auf der Strecke in Leverkusen (ohne DM ist das der Straßenlauf „Rund um das Bayer-Kreuz“) unglaubliche 32:49min., in der AK50!!!

Deshalb verzichte ich auch auf einen Start bei der Hallen-DM Masters in Dortmund. Gerne wäre ich dort über 1.500m an den Start gegangen. Einen Tag vor der DM in Leverkusen ist mir das angesichts des dort zu erwartenden Leistungsniveaus aber zu riskant. Das sehen vermutlich noch mehrere Sportler ähnlich, entsprechend dünn besetzt sind die Wettbewerbe dort. Ehrlich gesagt ärgert es mich, dass der DLV zwei Masters DMs an einem Wochenende ansetzt. Mit etwas zeitlichem Abstand wären sicherlich, inklusive mir, viele der Teilnehmer aus Leverkusen auch auf der Startliste der Hallen-DM aufgetaucht. Nach dem Start bei der 10km-DM beginnt dann endlich auch die Vorbereitung auf die Triathlon-Saison, hoffentlich weiß das auch der Frühling!