3. Platz – Ziel erreicht!
Nicht wieder Vierter werden wie 2023, das war mein Ziel für die Deutschen Meisterschaften 10km in Leverkusen. Mit Platz 3 in der M50 habe ich meine eigenen Erwartungen erfüllt und mir die Sicherheit gegeben, dass die hochgesteckten Ziele für das anstehende Wettkampfjahr machbar sind.
Mein DM Titel im Crosslauf vor 4 Monaten machte mich nicht automatisch zum Favoriten. Im Crosslauf kann ich meine Kraftausdauer, gewonnen durch das Radtraining, voll ausspielen. Im Straßenlauf spielen noch andere Fähigkeiten eine Rolle und daher war Dauersieger Markus Mey klarer Favorit. Er lief auf der identischen Strecke in Leverkusen im Vorjahr eine 32:49min. (Milers Colonia 2020), keine der gemeldeten 60 Teilnehmer in der M50 hatte eine ähnliche Bestleistung vorzuweisen. Die beste Vorleistung in 2024 hatte allerdings Jörn Hansen (LG Alpen) mit 33:27min. vorzuweisen. Dazu kamen noch 4 weitere Läufer die ich auf der Rechnung haben musste, die mich entweder im letzten Jahr bei der DM in Bad Liebenzell geschlagen hatten, oder Bestzeiten in meinem Bereich hatten. Mir war also klar, dass die Plätze im Sekundenbereich vergeben werden und keine großen Abstände zu erwarten waren. Genau so kam es.

Es hätte nicht besser sein können, 17 Grad – Sonne, und das Anfang März. Perfekt für mich. 4 Runden um den Chempark der Bayer AG Leverkusen waren zu laufen. Vom Start weg machten Jörn Hansen und Markus Mey Druck, ich hängte mich hinten rein. 3:20min. und 3:22min. für die ersten zwei Kilometer waren das, was ich erwartet hatte und fühlten sich OK an. Jörn Hansen lies dann etwas nach und bis KM 6 waren Markus Mey und ich allein an der Spitze. Die ganze Führungsarbeit übernahm dabei der Kölner, wir liefen konstant Kilometersplits von 3:22/3:23min. und mir war es zu riskant nach vorne zu gehen. Seit meinem Wiedereinstieg in den Wettkampfsport bin ich dieses Tempo in einem 10km Rennen nicht mehr gelaufen. Das letzte Mal, dass ich ähnlich schnell unterwegs war, muss im Jahr 2009 gewesen sein. Vor 15 Jahren – oh mein Gott! Bei KM 6 zog Markus das Tempo noch einmal an und schüttelte mich damit ab, ich wurde langsamer und mir war klar, dass jetzt der Stress beginnen würde. Lag ich eben noch klar auf Platz 1 bzw. 2 würden jetzt die anderen Läufer wieder aufschließen, so kam es auch. Jörn Hansen war kurz vor KM 8 wieder an mir dran und schnell vorbei und kurz nach ihm folgte Tim Gollisch (LG Göttingen) den ich ehrlich gesagt überhaupt nicht auf der Rechnung hatte. Ohne mich umzudrehen, hörte ich, dass eine weitere Gruppe dicht hinter mir war. Da war ich also wieder auf dem verhassten Platz 4 und es war noch nicht einmal sicher, ob ich den überhaupt halten kann.

Ich war aber genau auf so ein Szenario vorbereitet, blieb bis KM 9 an Jörn Hansen dran, Tim Gollisch war bereits 150m von uns weggelaufen, und zog dann an, um mich auf dem letzten Kilometer maximal auszuquetschen. Hansen konnte nicht mitgehen, verlor aber nicht den Abschluss, und auf Gollisch machte ich Boden gut. Der wurde aber, genau wie ich, von seinen Leuten angebrüllt und wir sprinteten die letzten 300m, als wären wir gerade erst losgelaufen. Es fühlte sich an, als würde mein ganzer Körper einfach auseinanderfallen. Ich kam zwar bis auf 2 Sekunden heran, aber nicht mehr vorbei, aber – und das war das Wichtigste – Platz 3 war gerettet. 1 Sekunde vor Platz 4, 6 Sekunden vor Platz 5.
| 1. | 10333 | Markus Mey | 1971 | M50 | Milers Colonia 2020 | 34:13 |
| 2. | 10388 | Tim Gollisch | 1973 | M50 | LG Göttingen | 34:35 |
| 3. | 10960 | Claudius Pyrlik | 1973 | M50 | SSC Hanau-Rodenbach | 34:37 |
| 4. | 10072 | Jörn Hansen | 1973 | M50 | LG Alpen | 34:39 |
| 5. | 10222 | Marco Sahm | 1973 | M50 | LG Bamberg | 34:43 |
| 6. | 10409 | Frank Kühlke | 1973 | M50 | Hannover 96 | 35:05 |
| 7. | 11119 | Oliver Maier | 1973 | M50 | TSG 78 Heidelberg | 35:22 |
| 8. | 10751 | Manuel Skopnik | 1972 | M50 | TV Refrath | 35:37 |
| 9. | 10167 | Matthias Müller | 1973 | M50 | LSG Sbr.-Sulzbachtal | 35:43 |
| 10. | 10223 | Tobias Teuscher | 1971 | M50 | LG Bamberg | 35:53 |
Markus Mey hatte 25 Sekunden Vorsprung, bei der letzten DM waren es noch mehr als das Doppelte. Allerdings bin ich mir sicher, dass er auch noch hätte schneller laufen können, wenn er dazu gezwungen worden wäre. Frank Kühlke der in Bad Liebenzell noch vor mir war, hatte jetzt 27 Sekunden Rückstand. Ich kann also nicht nur mit dem Platz, sondern auch mit der Zeit von 34:37min. zufrieden sein.
Mit der Mannschaft landeten wir auf Platz 4, nur 9 Sekunden hinter Platz 3 was in einer Teamwertung „nichts“ ist und erst einmal für Enttäuschung bei uns gesorgt hat. Selbst Platz 1 war nur 38 Sekunden entfernt. Es gewann die LG Bamberg vor dem TV Refrath. Platz 3 belegte Hannover 96, dann kamen wir – SSC Hanau-Rodenbach- und auf Platz 5 die Milers Colonia.

Es war eine weitere tolle Erfahrung bei den Läufern für mich, solche engen Rennen sind das, was einem ewig in Erinnerung bleibt. Für Anfang März bin ich damit leistungsmäßig voll im Plan und optimistisch, dass das Wettkampfjahr gut werden kann. Höhepunkte sind im Juni die Triathlon DM in Münster (Olympische Distanz), die Triathlon DM in Viernheim (Sprint) und im Oktober die Triathlon Weltmeisterschaft in Malaga (Olympische Distanz). Im November kehre ich dann zurück zu den Läufern und werde auf jeden Fall wieder bei der Crosslauf DM an den Start gehen.













