Am 29. März warten 80 Startplätze für den Ironman Hawaii 2020 auf die Teilnehmer. Die 3,8 Schwimmkilometer im offenem Meer bilden den Auftakt, die 180 km lange Radstrecke wird in 2 Runden a 90 km gefahren, der höchste Punkt der Radstrecke liegt bei 183 Meter. Der Marathon wird über 4 Runden auf dem Marine Drive gelaufen.
Schaut man sich die aktuelle Entry List für das Rennen an, findet man einige illustre Namen darauf. Im Damen-Feld u.a. Lucy Charles-Barclay, Anne Haug, Laura Philipp bei den Herren Sebastian Kienle, Andreas Dreitz, Andreas Böcherer, Nils Frommhold, James Cunnama, Michael Raelert. Auch wenn sicher nicht alle tatsächlich an der Startlinie stehen werden, kann man als Triathlon Fan ein spannendes Rennen erwarten. Bei den männlichen Altersklassen Athleten findet man auch den Allgäuer Andreas Dietrich.
Südafrika ist mit Sicherheit nicht das schnellste Rennen, mit relativ vielen Höhenmetern auf dem Rad und auf der Laufstrecke. Vor zwei Jahren hätte eine 9:27h für den Hawaii Slot gereicht in meiner Altersklasse, und das Jahr davor eine 9:20h. (Letztes Jahr wurde die Schwimmstrecke Wetter bedingt gekürzt und somit sind die Zeiten nicht vergleichbar.)
Andreas Dietrich ist 28 Jahre alt, arbeitet im Online Marketing und wohnt in Bad Wörishofen, ca. 80 km westlich von München. Dort hat er das wunderbare Allgäu mit seinen ruhigen Straßen zum Radfahren, traumhaften Wäldern zum Laufen und schönen Seen zum Schwimmen. Alles was ein Triathlet benötigt, gerade dann wenn man ehrgeizige Ziel so wie Andreas hat. Aktuell, in der Wettkampfvorbereitung, trainiert Andreas 21-23h pro Woche. Jeden Tag, wobei Montags und manchmal auch Freitags sehr leichte Einheiten zur Erholung dabei sind. Entlastungswochen baut er nach Gefühl alle drei bis vier Wochen ein. Um noch mal einen Leistungssprung zu machen, begann er vor 4 Monaten klassisches Krafttraining in sein Training zu integrieren. Das Laufen ist definitiv seine stärkste Disziplin, gefolgt von der Performance auf dem Rad. Im Schwimmen liegt noch viel Potential für Verbesserungen.



Den Einstieg in den Ausdauersport fand er bereits mit 16 Jahren als er seinen ersten Halbmarathon lief. Einige Jahre später, mit 23, entstand die Idee irgendwann einmal einen Ironman zu absolvieren. Das motivierte zum Kauf des ersten, gebrauchten, Rennrads und seriöses Schwimmtraining zu betreiben. Anders als üblich startete er nicht erst einmal auf Unterdistanzen, nein der erste Triathlon war gleich ein Langstrecken-Wettkampf, der Ironman in Nizza 2017. Bereits ein Jahr später beim Ironman Frankfurt erreichte er das Ziel in 9:21 Stunden, als 2. seiner Altersklasse. Noch mal verbessert finishte er den Ironman Hamburg 2019 als die Uhr bereits nach 9:02 Stunden stehen blieb. Das reichte für den 3. Platz in der Altersklasse. Nahe liegend, dass nun in Südafrika ein Hawaii Slot möglich erscheint.
Mittlerweile ist das Triathlontraining zum Lifestyle geworden, Andreas muss einfach kontinuierlich trainieren um immer besser zu werden. Das Training in seinen Alltag mit Vollzeitjob zu integrieren ist wie bei den meisten Triathleten eine Herausforderung an sich. Unter der Woche trainiert er meistens eine Stunde am Morgen und eine Stunde am Abend, zusätzlich nutzt er seine Mittagspause dazu noch eine kurze Einheit im Fitnessstudio einzulegen. Am Wochenende stehen dann die langen Einheiten auf dem Plan. Indoor Training ist ein sehr großer Bestandteil seiner Workouts, vor allem im Winter findet Andreas Radtraining zu 100% indoor und dabei auf Zwift statt. Die Community dort spornt ihn zusätzlich auf langen Gruppenfahrten an.
Ich bin super ehrgeizig und diszipliniert, das hilft mir natürlich jeden Tag in meinem Training. Manchmal übertreibe ich es aber auch und gehe unnötig über meine Grenzen, bzw erhohle mich nicht genug nach extrem anstrengenden Einheiten. Ich bin ein Perfektionist, eigentlich bin ich nie mit meinen Trainings und Wettkampf Leistungen zufrieden, egal ob es die Position ist, oder kleinere Fehler die mich ein bisschen Zeit gekostet haben, ich sehe immer wo ich mich verbessern muss.
Nach dem Rennen nimmt sich Andreas noch ein paar Tage Zeit das Land anzuschauen, er will auf jeden Fall eine Safari Tour machen und ein bisschen durch die schöne Natur wandern und dann mal sehen was es sonst noch so zu erleben gibt. Aber erst einmal wartet das Rennen, wir sind gespannt wie es ausgeht und berichten.