Mit neuem HFmax Wert zum ersten Titel im neuen Jahr.

Am vergangenen Sonntag fanden in der August-Schärttner-Halle in Hanau die Hessischen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften der Senioren statt. Über 800m und 3.000m startete ich erstmals in der AK50.

Als Triathlet, der in diesem Jahr 2 Wettkampfhöhepunkte über die Langdistanz hat, bin ich von diesen Distanzen so weit entfernt wie Deutschlands von der Klimaneutralität.

Genau deshalb habe ich mich aber dafür angemeldet. Ich trainiere läuferisch alles alleine und es fällt dabei schwer sich auch mal maximal zu belasten, außerdem kann es nicht schaden sich die Grundschnelligkeit zu erhalten und dafür sind solche Hallenwettkämpfe ideal.

Damit ich nicht völlig unvorbereitet bei den Hessenmeisterschaften starte, ging ich bereits drei Wochen früher, Mitte Januar in Stadtallendorf über die gleichen Distanzen an den Start, dort lief ich 2:26min. über 800m und 10:04min. über 3.000m. Voll aus dem Training und ohne Ruhetage davor. Danach hatte ich den festen Vorsatz gefasst, für die Hessenmeisterschaft 3 Tage zu tapern und ausgeruhter an den Start zu gehen. Wie das so ist bei meinem Alltag …. das hat nicht funktioniert. Ehrlich gesagt liegt das aber auch daran, dass mir die anstehenden Triathlon Wettkampfe, gedanklich, im Nacken sitzen und es mir schwer fällt, vorhandene Zeitfenster nicht mit Training auszufüllen.

Wie alt muss ich eigentlich noch werden, um mal cooler in solchen Situationen zu werden?

Also ging ich, statt ausgeruht, ordentlich vorbelastet an den Start. Alle Müdigkeit verflog aber, als ich die 200m Tartanbahn sah und meine Spikes anzog. Diese Hallenrennen machen mir einfach Spaß.

Vorab bemerkt, mein Maximalpuls lag bisher bei 183 Schlägen. Über die 800m wurde ich Zweiter in 2:23min. und ich musste mich derart maximal dabei belasten, dass ich mit 185 einen neuen HFmax Wert erreichte. Das ist Indiz dafür, wie intensiv das war. Bei 500m lag ich noch aussichtslos zurück, konnte aber auf den letzten 300 noch mal richtig aufdrehen und auf Platz 2 laufen. Selbst wenn ich ausgeruht gewesen wäre, Hans-Gerrit Auel hätte ich nicht geschlagen, er war mit 2:12min. Vorleistung aus der Freiluftsaison gemeldet und hätte sicher noch schneller gekonnt.

  • 1            Auel Hans-Gerrit      SC Steinatal                        2:20,13
  • 2            Pyrlik Claudius        SSC Hanau-Rodenbach      2:23,70
  • 3            Kramer Thorsten      LG Eder                               2:24,92

Zwei Stunden später standen dann die 3.000m auf dem Programm, die wollte ich nach den für mich so gut verlaufenen 800m gewinnen. Obwohl ich mich nach den 800m gut ausgelaufen und vor den 3.000m wieder gewissenhaft aufgewärmt hatte, fühlte ich mich ziemlich leer auf den ersten 1.000m da ich aber Hessenmeister werden wollte ging ich an die Spitze und lief die letzten 2.000m komplett von vorne. Die letzten 3 Runden war ich wieder voll am Limit und jenseits der 180er Herzfrequenz. Ich gewann deutlich.

  • 1            Pyrlik Claudius        SSC Hanau-Rodenbach      10:03,07
  • 2            Kramer Thorsten      LG Eder                              10:26,02
  • 3            Reinke Ingbert         SSC Hanau-Rodenbach      10:30,36

Und nein, die 3sec. um unter 10min. zu kommen waren nicht mehr drin, keine Hundertstel schneller war mehr drin. Deshalb wollte ich bei den Hallenmeisterschaften laufen, maximale Intensitäten, die ich so wahrscheinlich den Rest des Jahres nicht mehr erreiche weil die weiteren Wettkämpfe diese Saison was anderes fordern.

Das wird als nächstes Anfang März der Lahntallauf in Marburg sein wo ich einen reinen, langen, Trainingswettkampf machen werde. Mitte März starte ich dann, ebenfalls zu Trainingszwecken, beim Halbmarathon in Frankfurt. Erstmals ernst wird es dann Ende April beim Powerman in Alsdorf der gleichzeitig Deutsche Duathlon Meisterschaft ist. Dort werde ich ganz sicher ausgeruht am Start stehen und versuchen das Negativerlebnis aus dem Vorjahr vergessen zu machen.

Bild Sascha Arndt