Ein schöner Wettkampf, starke Konkurrenz, keine Leistung und viele Fragezeichen.
3. in meiner Altersklasse bei der EM wollte ich werden, 7. wurde ich. So weit war ich gefühlt noch nie von meinem Ziel entfernt, so ratlos auch nicht. Nach den ersten 10 Laufkilometern bin ich mit einer Zeit von 34:27min. als 2. in der AK aufs Rad gewechselt. War das zu schnell, habe ich überzockt? Nein. Ich hätte jederzeit schneller gekonnt und habe mich aus Respekt vor dem was mich mit 60 Radkilometern und noch einmal 10 Laufkilometern erwarten würde, gezügelt. Auf dem Rad war dann schlagartig nach 2km alles aus, rien ne va plus. Es ging einfach nichts. Ich strengte mich maximal an ohne Output. Ich checkte meine Bremsen ob die die Laufräder etwa blockieren, natürlich war dem nicht so. Ich verlor Position um Position, hatte Hoffnung, dass ich mich nach 2 Gels wieder fangen würde, leider nein. Mehr als 200 Wettkämpfe habe ich jetzt bereits gemacht. Natürlich hatte ich auch mal eine schlechte Tagesform, aber das so gar nicht geht ist mir noch nie passiert. 7 Minuten habe ich auf den Ersten meiner AK verloren, 1:34h benötigte ich, eine Welt. Ich habe mich auch nicht hängen lassen, bis zum Ende der Radstrecke habe ich gegeben was ging, das war halt nicht viel, aber ich bin nicht bewusst aus Frust locker gefahren.

Die Hoffnung der 2. Lauf würde noch einmal gut gehen bestand zu diesem Zeitpunkt noch. Auch diese zerplatzte bereits bei den ersten Laufschritten nach Wechselzone 2. 40:29min. quälte ich mich wie selten über die 10km, maximaler Einsatz und minimales Vorankommen. Nach 2:52 Stunden kam ich ins Ziel, satte 15 Minuten hinter dem Ersten Anthony Le Duey aus Frankreich. Und um das klar zu sagen, den hätte ich selbst bei einem perfekten Tag nicht geschlagen, no way. Zum Glück war ich alleine nach Alsdorf gereist. Ich hätte mich meiner Leistung vor meinen Kindern, meiner Frau oder meinen Eltern echt geschämt.
Hätte ich eine Erklärung könnte ich das Resultat leichter verarbeiten. Habe ich aber nicht. Das Training lief gut, ich habe rechtzeitig begonnen zu tapern (10 Tage davor). Die letzten 2 intensiven Einheiten am Dienstag und Mittwoch vor dem Rennen liefen wie geplant, bei gutem Körpergefühl. Ich hatte keine technischen Probleme, keine Herausforderung mit den Temperaturen, keinen Penalty. Also woran lag es?
Das gilt es jetzt so schnell es geht heraus zu finden, in weniger als 11 Wochen starte ich beim Ironman Frankfurt und dort will ich nicht mit Fragezeichen im Kopf ins Rennen gehen.