Bronze AK 50 Olympische Distanz bei den Triathlon-Weltmeisterschaften in Torremolinos (Malaga).
Am vergangenen Samstag durfte ich einer unter 5.500 Triathletinnen und Triathleten aus 70 Nationen sein, die an der Triathlon Weltmeisterschaft über die Olympische Distanz (1.500m swim/ 40km bike/ 10km run) teilgenommen haben. Der Austragungsort Torremolinos ist eine Stadt in der spanischen Region Andalusien in der Provinz Málaga. Die Stadt Torremolinos hat 68.819 Einwohner was dazu führte, dass das Stadtbild sich durch die weit über 15.000 Triathlon-affinen Menschen, innerhalb der Wettkampfwoche, deutlich veränderte. Für mich bleibt der Wettkampf und der Ort in bester Erinnerung, unabhängig vom Ergebnis. Perfektes Wetter, eine hervorragende Organisation durch die örtlichen Veranstalter und World Triathlon, gute Wettkampfstrecken und ein guter Support vor Ort durch die DTU. Es war eine der schönsten Triathlon-Erfahrungen die ich bisher gemacht habe und ich hoffe, dass es noch einmal zu einer Wettkampfmöglichkeit in Torremolinos auf WM- oder EM-Niveau kommt.
Für mich war die WM natürlich einer meiner drei Saison-Höhepunkte. Nachdem ich die ersten beiden jeweils mit dem DM-Titel (Viernheim/Sprint und Münster/Olympisch) abgeschlossen habe, war mein Ziel eine Top-Ten Platzierung. Bei meinem letzten WM Start 2019 in Lausanne wurde ich, ziemlich enttäuscht, lediglich 11. Im Schwimmen und auf dem Rad war ich mir meiner Leistungsfähigkeit sicher, alle Trainingseinheiten liefen nach Plan. Ein kleinerer Radsturz machte mir aber beim Laufen zu schaffen. Das Schwimmen im Meer lief für mich perfekt. Ich hatte keine Orientierungsprobleme, kam gut weg. Schnell entstand eine Spitzengruppe aus 5 Männern die ich so erwartet hatte. Deren Tempo war für mich zu hoch und daher musste ich die kompletten 1.500m alleine schwimmen. 5 vorne mit deutlichem Abstand von 2 Minuten weg, dann ich alleine, dann das restliche AK50 Feld mit den anderen 120 Startern. Ich kam also mit 2 Minuten Rückstand auf die Fünfergruppe als 6. aus dem Wasser und damit war ich richtig happy. Das war meine beste Schwimmleistung der Saison.
Die Radstrecke ging über 3 Runden und war natürlich durch die anderen Altersklassen voll. Seitenwinde und eine fast permanente Steigung auf der ersten Hälfte der Runde sorgten trotzdem für ein faires Rennen, zumindest in meiner AK – die anderen AK’s kann ich nicht beurteilen. Ich weiß, dass jede Stunde Vollsperrung einer Radstrecke ein enormer Aufwand und eine erhebliche Einschränkung für den verkehr darstellt. Deshalb äußere ich meine Kritik in Bezug auf die Radstrecke auch nur äußerst zurückhaltend. Eine Ausweitung der Startintervalle um 45-60 Minuten hätte das Windschattenrisiko verringert. Hätte der Wind frontal und noch stärker auf uns eingewirkt, wäre es ganz sicher zu größeren Gruppen gekommen.
Ich fuhr bis auf Platz 2 zum Ende der Radstrecke vor und fühlte mich gut. Diesen Platz verlor ich aber bereits wieder auf dem ersten Laufkilometer an den Slowaken Ozorak, weil ich bewusst vorsichtig angelaufen bin. Durch den Sturz bestand ein Restrisiko, deshalb ging ich auf Nummer sicher. Schnell hatte ich auf Platz 2 einen Rückstand von 14 Sekunden, Platz 1 – der Spanier Pereira Del Pino – war da bereits mit 2 Minuten uneinholbar weg. Ab da lief ich das gleiche Tempo wie der Slowake und bleib auf Platz 3. Bis KM 9.2. Da überholte mich der Engländer Peltenburg und ich war plötzlich nur noch auf Platz 4. Ich war bereits am Anschlag, aber 4. wollte ich ganz sicher nicht werden, also blieb ich an ihm dran bis 300m vor dem Ziel und sprintete dann um Platz 3.
2 Sekunden Vorsprung auf Peltenburg brachte ich dadurch ins Ziel und als ich den Moderator meinen Namen in Verbindung mit der Bronze-Medaille nennen hörte, konnte ich mich glücklich auf den Boden fallen lassen.
Bereits im Winter beim Trainingsstart war mir klar, dass ich mir in dieser engen AK50 um Sekunden Gedanken machen muss und nicht um Minuten. Genau so ist es gekommen, in Münster und jetzt in Torremolinos.

Bei meinen früheren WM Starts in Cancun oder Madeira habe ich immer die Konkurrenz aus Australien, Brasilien oder den USA auf dem Schirm haben müssen. Die Ergebnisliste der diesjährigen WM zeigt lediglich einen Nicht-Europäer unter den Top-Ten. Das macht die Aufgabe bei einer EM 2025 sicher nicht leichter.

















