Der Weg hin zum ersten Ironman ist immer noch einer der spannendsten und herausforderndsten in einem Sportlerleben. Nele gibt Einblicke wie Sie es schaffen will am 21. Juni die Worte „You are an Ironman“ zu hören.

Nele trainiert momentan bis zu 12h/ Woche, das wird sich wettkampfnah auf ungefähr 20-22h aufbauen. Ein Ruhetag ist Pflicht, alle vier Wochen gibt es eine Entlassungswoche mit nur 50% Trainingsvolumen, später werden diese Entlastungswochen bereits alle drei Wochen eingebaut. Neben den klassischen Triathlondisziplinen steht auch Krafttraining auf dem Plan bei dem sie viel einbeinig trainiert und über Kraftausdauer bis hin zur Maximalkraft einen klassichen Aufbau wählt. Zum Ausgleichstraining geht Nele mal eine Runde Tennis spielen oder klettern. Kurse wie Tabata oder Yoga findet sie super und wenn möglich nimmt sie daran auch noch teil. Täglich benutzt sie die Blackroll und macht Stabiübungen, bloß keine Verletzungen riskieren ist hier die Maxime.

Nele ist 29 Jahre alt, geboren als Vierling und im Vergleich zu ihren drei Geschwistern die Einzige mit Affinität zum Sport. Sie wohnt im bergigen Sauerland, kommt aber ursprünglich aus Lüdenscheid. Für ihr Referendariat zog sie 2017 nach Menden und pendelt von hier aktuell ans Märkische Gymnasium Iserlohn an der sie begeisterte Lehrerin ist. Ziel für Mitte des Jahres ist es gemeinsam mit ihrem Freund nach Dortmund zu ziehen wo es viele Möglichkeiten gibt in Vereine einzutreten, Lauftreffs zu besuchen, gemeinsam mit anderen sich zum Radfahren zu treffen.

Als Tochter einer Sportlehrerin wurde sie schon immer sportlich erzogen. Von Tennis, Judo, Wettkampf-Tanzen, Reiten über Skifahren, Leichtathletik und Volleyball hatte sie schon als Kind vieles ausprobieren dürfen. Mit 15 nahm die Mama Nele das erste mal zum Spinning mit, Bewusstsein für eine sportliche Figur war gerade in diesem Alter besonders bei Nele ausgeprägt. Hier wurde sie vom Radfieber angesteckt und machte 2011 den Spinning-Trainerschein und verdiente sich neben dem Lehramtsstudium mit Spinning-Stunden für die Polizei etc. etwas dazu. 2011 wurde sie von einem Spinning-Kursteilnehmer überredet ein Rennrad bei EBay-Kleinanzeigen zu kaufen (für 150 Euro und mit einem kaputten Tretlager was sich hinterher herausstellte). Sie lernte eine neue Leidenschaft zum Rennradfahren kennen und lieben und fuhr jede freie Minute Rad. Ein Jahr später war sie mit einem Profitriathleten liiert und bekam Einblicke in den Triathlonsport. Sie begleitete ihn zu Wettkämpfen, begann mit ihm morgens die erste Trainingseinheit und trainierte, trainierte und trainierte. Nele begann zu laufen und lernte im Zuge des Studiums das Kraulschwimmen. Bei Staffel Einsätzen (meistens als Radfahrerin) schnupperte sie erste Triathlonluft.

Dann folgte die erste Sprintdistanz bei der sie Höhen und Tiefen erlebte, gefolgt von der ersten olympische Distanz 2019 im Allgäu. Sie war fasziniert von allem, vor allem von dem, was ein Körper in der Lage ist zu leisten! Neben Triathlon standen auch MTb Rennen auf dem Programm und durch das Doc Tom and Friends Team bekam sie Zugang zum 24h Rad-Fahren. Zunächst mit dem Rennrad, später mit dem MTB (erst im 8er, dann 4er, dann 2er und 2018 erstmals erfolgreich solo).

„Von Jahr zu Jahr wurde dies immer immer mehr und ich machte mir zum Motto: Man wächst an seinen Herausforderungen! 2018 durfte ich dann die 24h WM in Schottland mitfahren, was eine unvergessliche Erfahrung war.“

Das Fernziel Hawaii gibt es (noch) nicht! Der IRONMAN hat Nele schon immer gereizt, jedoch schien er immer zu weit entfernt. Seitdem sie sich seit einigen Jahren intensiv mit Mentaltraining beschäftigt wuchs die Zuversicht, dass man alles schaffen kann!

„Ich habe nur das Ziel mit einem Lächeln und nicht als letzte ins Ziel zu kommen und die magischen Worte you are an IRONMAN zu hören. Ich habe mir gesagt, dass ich unter 30 dieses Erlebnis erstmalig erleben möchte und mir (nur MIR und niemand anderem!!) beweisen möchte, dass ich dazu in der Lage bin, dass ich den Schmerz überspielen kann und kämpfen kann, um danach stolz zu sein!“

Als Lehrerin (Deutsch, Sport, Ev. Religion) an einem Sport- Gymnasium ist es nicht allzu schwer das Training und den Beruf zu verbinden. Fitnessstudio und Schwimmbad liegen direkt um die Ecke der Schule, so dass man hier auch mal eben in Freistunden seine Bahnen ziehen kann oder auch am nahegelegenen See oder der Stadionbahn laufen kann. Schwieriger ist es Vereinstraining miteinzubauen oder aber Freundschaften außerhalb des Sports zu pflegen. Nele setzt auf professionelle Hilfe bei der Trainingsplanung und trainiert am Wochenende viel gemeinsam mit ihrem Partner der zum Glück ebenfalls in diesem Jahr seinen ersten IRONMAN in Frankfurt anpeilt. Radfahren ist eindeutig Neles Stärke, das Schwimmen wird immer besser, jedoch gibt es im Wasser noch viel Potential und daher liegt auf dem Techniktraining der Fokus. Laufen macht Nele sehr gerne, sieht aber darin die größte Herausforderung beim IRONMAN. Zum Glück werden in Hamburg vier 10km Runden gelaufen, sodass man sich immer wieder kleine Ziele setzen kann.

„Ich bin sehr sehr – manchmal sogar zu ehrgeizig, habe einen Willen, den ich auch durchsetzen kann. Wenn ich mir im Training sage, dass ich nun 8h auf dem Rad sitze oder aber einen Berg zwanzig mal hoch fahre, dann ziehe ich das auch durch! Komme, was wolle.“

Als Nele begann Rennrad zu fahren, fuhr sie sehr erfolgreich einige Straßenrennen (Veloton Berlin, Rund um Köln etc.). Auf dem MTB gewann sie einige Langdistanzen oder schnitt bei diversen 24h-Rennen recht gut ab. Bei der WM 2018 wurde sie 8. Frau und hatte da bei noch nicht einmal ihr volles Potential ausschöpfen können, eine Blinddarm-OP lag nur 3 Wochen zurück. Das Hauptaugenmerk ist allerdings immer noch der Spaß!

„Ich liebe es, neue interessante Sportler kennenzulernen, verschiedene Menschen und deren Geschichte kennenzulernen, die atemberaubende Natur zu genießen und mich zu fordern.“

Wie soll nun ein optimales Rennen in Hamburg ablaufen? Eine konkrete Zeitvorgabe hat sie nicht da viele Erfahrene sagten, dass doch immer vieles anders läuft als geplant. Nele betet einfach nur, keinen technischen Defekt (Platten oder Ähnliches) zu haben. Hiervor ist die Angst am größten. Außerdem hofft sie, dass das Schwimmen möglich ist und es keine Blaualgen gibt (wie 2018) das wäre dann kein wirklicher IRONMAN mehr.

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