Lang, länger, Ironman Training.
4 Wochen Training für den Ironman Frankfurt am 26.6. liegen jetzt hinter mir und obwohl Wetter, Motivation und Körper mitgespielt haben, bin ich jetzt nicht unglücklich darüber, dass eine Wettkampfwoche ansteht. Am kommenden Sonntag starte ich in Büdingen über die olympische Distanz und daher fallen diese Woche die lange Radausfahrt von 5 Stunden, der lange Lauf von mindestens 2 Stunden und das ewig lange Koppeltraining weg. Auch wenn nach diesen Einheiten das Gefühl immer ein Gutes ist, weil man wirklich etwas geschafft hat, zehren sie vor allem an der psychischen Kapazität. Da ich beruflich und familiär bedingt kaum Möglichkeiten habe mich nach dem Wetter zu richten und dann trainieren muss und will, wenn es halt in den Zeitplan reinpasst, kann es auch passieren, dass ich das 5 Stunden Radtraining komplett auf dem Smarttrainer absolvieren muss. So geschehen vor 2 Wochen, glücklicherweise übertrug der HR zeitgleich die Ironman WM aus St. George.
Auch wenn sich das vielleicht so anhört, aber zum Training zwingen muss ich mich nicht. Ich habe festgestellt, dass ich ohne Lust zu haben nicht mehr trainieren sollte. Die Lustlosigkeit hat ihre Ursachen und die gilt es für mich ernst zu nehmen. Mir macht die Frankfurt-Vorbereitung wirklich Spaß, auch wenn es teilweise grenzwertig wird, und ich freue mich jetzt schon unheimlich auf den Wettkampftag der dann die Belohnung für die zurückliegenden Trainingswochen sein wird.
Jetzt aber erst einmal wie gesagt eine Wettkampfwoche. Da ich bereits 2021 in Büdingen am Start war und die Strecken identisch sind, habe ich einen guten Vergleich. Es wäre schon im Hinblick auf Frankfurt ein positives Signal, wenn ich schneller als im Vorjahr wäre, obwohl es damals ganz gut lief.
Auf jeden Fall wird es ein spannender Tag, meine beiden Kids machen bei den Kinder-Wettbewerben mit und Simone beim Sprint. Da ist viel zu organisieren und zu packen und vor allem werden viele beruhigende Worte notwendig werden.
Das Material für Frankfurt habe ich bereits vollständig und werde es am Sonntag im Wettkampf ausprobieren. Da im Becken geschwommen wird trifft das leider nicht auf den neuen Neopren zu aber dass der eine gute Wahl war, habe ich bereits beim Training im Freibad festgestellt. Scheibe, Sattel, Trinkflaschen, Zeitfahrhelm, Schwimmbrille, Einteiler, Wettkampf-Laufschuhe. Das alles muss einwandfrei funktionieren, wenn es bei einer olympischen Distanz da irgendwo ein kleines Problem gibt, nimmt das im Ironman beunruhigende Dimensionen an. Wenn ich z.B. höre wie viele Pros ihre Radflaschen mit wichtiger Nutrition verlieren und dann einbrechen kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wenn ich um die Wichtigkeit der individuellen Verpflegung weiß, wäre es doch empfehlenswert im Vorfeld sich darum zu kümmern, dass es funktioniert und mir nicht eine Bodenwelle das ganze Rennen zerstört. Passiert es dann trotzdem kann ein Plan B helfen. Jeder Agegrouper hat das, wer will schon wegen einer verlorenen Radflasche den Drahtseilakt aus Arbeit, Privatleben und Training ad absurdum führen.
Bei den Reifen habe ich mich für Drahtreifen mit Schlauch entschieden. Ich weiß, veraltete Technik. Stimmt schon, Tubeless ist schneller. Aber wenn ich – was hoffentlich niemals passieren wird!!! – in Frankfurt einen Platten bekomme, kann ich den durch Schlauchwechsel save allein beheben und verliere, neben all meinen Nerven, nur Zeit. Ich kann aber den Wettkampf fortsetzen. Bei Tubeless bin ich zumindest verloren, wenn die Dichtmilch nicht das tut, was sie soll. Also für mich gilt, lieber etwas langsamer auf dem Rad, dafür aber die Sicherheit haben die Wechselzone 2 erreichen zu können.